„Wir brauchen mehr Berufsorientierung an Schulen“
ZDH-Präsident Wollseifer erklärt, warum eine Berufsorientierung mit Praxisbezug entscheidend ist, um junge Azubis im Handwerk zu gewinnen.
„In der Corona-Krise sind zahlreiche Informationsveranstaltungen an den Schulen sowie Betriebspraktika ausgefallen. Das ist bitter und das Ergebnis kann man an dem nur schwachen Anstieg der neu geschlossenen Ausbildungsverträge ablesen. Mit Blick auf die Lockerungen muss die umfassende Berufsorientierung jetzt schnell wieder an Fahrt aufnehmen“, so ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer gegenüber Barbara Gillmann vom „Opens external link in new windowHandelsblatt„.
„Die Zahlen zur Ausbildungsbilanz zeigen klar und deutlich: Das Handwerk engagiert sich trotz aller Herausforderungen mit seiner ganzen Kraft für die Berufsausbildung. Jährlich bleiben rund 20.000 Ausbildungsplätze, die unsere Betriebe anbieten, unbesetzt. Es fehlen die Bewerberinnen und Bewerber. Auch im zweiten Corona-Jahr standen deutlich mehr Ausbildungsplätze als Bewerberinnen und Bewerber zur Verfügung.
Die Auswirkungen spüren viele von uns bereits im Alltag: Die Wartezeiten auf einen Handwerkstermin sind lang. Und man muss kein Prophet sein, um vorauszusehen, dass all die zusätzlichen Vorhaben besonders im Klima- und Umweltschutz mit dem jetzigen Stamm an Beschäftigten wohl kaum zu schaffen sind. Wir brauchen mehr qualifizierte Handwerkerinnen und Handwerker, damit der Klimaschutz und die geplanten Transformations- und Modernisierungsprojekte nicht letztlich daran scheitern, dass die fehlen, die sie umsetzen.
Wir müssen alles daransetzen, um noch mehr junge Menschen für eine Ausbildung im Handwerk zu gewinnen. Eine praxisorientierte Berufsorientierung an den allgemeinbildenden Schulen ist hierfür ein Schlüssel. In der Corona-Krise sind zahlreiche Informationsveranstaltungen an den Schulen sowie Betriebspraktika ausgefallen.
Das ist bitter und das Ergebnis kann man an dem nur schwachen Anstieg der neu geschlossenen Ausbildungsverträge ablesen. Mit Blick auf die Lockerungen muss die umfassende Berufsorientierung jetzt schnell wieder an Fahrt aufnehmen. Wir müssen den jungen Leuten klar machen, dass unsere Betriebe tausende Ausbildungschancen in über 130 Berufen bieten. Mit der Höheren Berufsbildung und dem Meisterabschluss kann der Karriereweg bis zum eigenen Betrieb führen.
Die Aussichten im Handwerk waren selten so gut wie heute. Gemeinsam mit den weiteren Partnern der ‚Opens external link in new windowAllianz für Aus- und Weiterbildung‘ wird die Handwerksorganisation im anstehenden ‚Sommer der Berufsbildung‘ auf die sehr guten Chancen auf dem Ausbildungsmarkt aufmerksam machen.“
Quelle: Opens external link in new windowZentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH)
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