Handwerk hat Europa Einiges zu bieten
Die Handwerks-Verbände aus Deutschland, Frankreich und Italien unterzeichnen am Freitag in Rom eine Erklärung zur Bedeutung des Handwerks für die Bewältigung der aktuellen Transformationsprozesse.
Dazu erklärt ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer: „Die zentrale Bedeutung des Handwerks für die künftige Entwicklung Europas muss aus Sicht des ZDH und seiner Partnerverbände Confartigianato Imprese und CMA France noch deutlich stärker ins Bewusstsein der politisch Handelnden und Entscheidungsträger wie auch von Wirtschaft und Gesellschaft in Europa rücken.
In unserer gemeinsamen Erklärung weisen wir auf die entscheidende Funktion des Handwerks mit seinen über drei Millionen Betrieben und Unternehmen in den drei Ländern für einen Erfolg des angestrebten Europäischen Green Deal, die Klimaneutralität und die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen hin. Dieser Wandel und Modernisierungsprozess der europäischen Wirtschaft und Gesellschaft wird nur mit dem Handwerk gelingen, dessen Expertise und Können es braucht, um die notwendigen Anpassungen auch umzusetzen.
Damit die Handwerksbetriebe in Deutschland, Frankreich und Italien jedoch das volle Potenzial ausschöpfen und für diese Transformation einbringen können, müssen sie die richtigen Rahmenbedingungen vorfinden: Politische Entscheidungen dürfen – besonders nach den zwei harten Corona-Jahren und nun auch noch den Auswirkungen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine – unsere Handwerksbetriebe nicht noch zusätzlich belasten. Viele von ihnen sind weiter in ihrer Existenz bedroht. In dieser schwierigen Situation brauchen sie vor allem Liquidität und finanzielle Unterstützung.
Handwerksbetriebe werden ihre Umsetzungskompetenz in den anstehenden Transformationsprozessen nur mit qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erfolgreich einbringen können. Deshalb braucht es alle Anstrengungen, um die berufliche Bildung zu stärken und auszubauen. Sie ist der Schlüssel – auch zur Sicherung von Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung. Wir müssen jetzt die Voraussetzungen dafür schaffen, dass der Neustart der europäischen Wirtschaft gelingt und die Unternehmen die anstehende digitale und ökologische Transformation der Gesamtwirtschaft meistern können. Ein spürbarer Bürokratieabbau, der dem Motto folgt „Zuerst an die Kleinen denken“, und das Streichen unnötiger Berichtspflichten können diesen Neustart wesentlich erleichtern.
Gemeinsam engagieren wir uns in Deutschland, Frankreich und Italien für eine größere Wertschätzung und Förderung des Handwerks in Europa und dafür, dass unsere Handwerksbetriebe den Rahmen erhalten, innerhalb dessen sie ihren Beitrag zur Meisterung der aktuellen Herausforderungen leisten können.“
Quelle: Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH)
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