Energiepaket enthält keine ausreichende Entlastung für Betriebe
ZDH-Präsident Wollseifer äußert sich zu dem von der Bundesregierung geplanten zweiten Energiekosten-Entlastungspaket.
„Das von der Bundesregierung vorgesehene Entlastungspaket bei den Energiekosten bringt unseren Handwerksbetrieben nicht die Entlastung, die in der aktuellen Lage notwendig ist, damit sie diesen Energiepreisschock verkraften können.
Um die Lasten aus dieser Preisexplosion abzufedern und Härten auszugleichen, reicht die temporäre Entlastung bei Spritkosten nicht aus. Zusätzlich sollten auch die Verbrauchssteuern bei Strom und Gas auf die europäisch zulässigen Mindestsätze gesenkt und die CO2-Abgabe befristet ausgesetzt werden.
Bei öffentlichen Aufträgen setzen wir uns dafür ein, Preisgleitklauseln umfänglich zu nutzen und bestehende Aufträge preislich entsprechend anzupassen. Besonders betroffenen energieintensiven Betrieben müssen zielgenaue direkte Hilfen gewährt werden, um einer Insolvenzwelle vorzubeugen.
So richtig die geplante Entlastung der Bürgerinnen und Bürger wie auch die vorgesehenen Schritte zu mehr Energieversorgungsunabhängigkeit sind, so wenig dürfen gerade kleine und mittlere Betriebe angesichts der Energiepreisexplosion im Regen stehen gelassen werden.
Unsere Betriebe können die enormen Preissprünge nicht allein auffangen, umso weniger als die enormen Preissteigerung in dieser Höhe nicht vollständig an die Kundinnen und Kunden weitergegeben werden können. Die jetzt von der Bundesregierung geplanten Maßnahmen zielen jedoch vor allem auf eine Entlastung von Privathaushalten, haben aber nicht ausreichend die Belange unserer Betriebe im Blick.
Die Leistungsfähigkeit unserer Betriebe wird jedoch jetzt erst recht gebraucht, damit Deutschland die Lasten des Krieges schultern kann, und damit wir schnellstmöglich die Energiewende schaffen.“
Quelle: Opens external link in new windowZentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH)
Bild: ZDH/Boris Trenkel