„40 Prozent ist die rote Linie“
ZDH-Präsident Wollseifer äußert sich zu dem vom Bundeskabinett beschlossenen Entwurf eines GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes.
„Wir warnen die Bundesregierung eindringlich davor, die 40-Prozent-Grenze bei den Sozialbeiträgen zu überschreiten. Das gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland und trifft gerade das beschäftigungsintensive Handwerk besonders hart. Der Lohnkostenanteil im Handwerk beträgt bis zu 80 Prozent.
Die Erhöhung des Zusatzbeitrags bei der Krankenversicherung um 0,3 Prozentpunkte ist eine weitere erhebliche Belastung, zumal auch weitere Beiträge wie die zur Pflegeversicherung steigen dürften. Jeder Euro mehr bei den Sozialabgaben erhöht die Kosten für unsere Betriebe und fehlt diesen später, um etwa Eigenkapitalvorsorge zu betreiben oder notwendige Zukunftsinvestitionen zu tätigen.
Jeder Euro mehr bei den Sozialabgaben schmälert das Netto der Beschäftigten. Die 40 Prozent sind eine rote Linie, die nicht überschritten werden darf.
Die Ampel-Parteien müssen sich endlich an die unumgänglichen grundsätzlichen Reformen unserer sozialen Sicherungssysteme machen. Es braucht strukturelle Änderungen, um diese Systeme generationengerecht und zugleich zukunftsfest aufzustellen. Bezahlbarkeit und soziale Absicherung müssen für die heutige und für künftige Generationen in Einklang gebracht werden.
Ohne Reformen wird die Transformation unseres Landes gefährdet. Schließlich sind es vor allem unsere Handwerkerinnen und Handwerker, die die Zukunftsaufgaben etwa für die Klima- und Energiewende umsetzen.“
Quelle: Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH)
Bild: ZDH/Boris Trenkel